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Asuka Hishiki

Eine der herausragenden Künstlerinnen der internationalen Botanischen Kunstszene ist Asuka Hishiki aus Japan. Und sie ist immer wieder für Überraschungen gut. Ihr handwerkliches Vermögen in der naturgetreuen Darstellung wird auch unter den japanischen KollegInnen bewundert. Jeder Millimeter eines Blattes oder Gemüses ist fotografisch genau wiedergegeben, und einen von Asuka gemalten Stängel anzuschauen bereitet dieselbe Freude, wie einen echten Stängel mit den Augen entlang zu spazieren. Doch die Auswahl ihrer Motive ist oft skurril und bisher ungesehen.

Portrait Asuka Hishiki  - Foto Stefan Bausewein

Auf halb verrotteten Tomaten herumkriechende Raupen sind klar ihrer großen Bewunderung für Maria Sybilla Merian entsprungen, jedoch in dieser Kombination in der Natur natürlich nicht zu finden. Von sich aus abstoßende Pflanzen wie der schwarz aus dem Boden ragende „dead man’s finger“ oder die „Stinkfrucht“ mitsamt zugehöriger Aasfliege stellt sie mit derselben Wertschätzung dar wie die attraktivere, dafür riesige Brotfrucht.

Ein spannendes Projekt ist ihre „Red List of Kyoto Tapestry“: eine Tapete, die bedrohte Pflanzen und Insekten aus der Gegend um Kyoto darstellt. Jede Art zeichnete sie als Silhouette und fügte diese eigenwillige Sammlung per Computer zu einem fortlaufenden Muster zusammen. Die Kyoto City University of Arts Art Gallery zeigte 2021 diese Mischung aus Wohnkultur und gesellschaftspolitischer Anklage.

Asuka Hishiki ist eine weltgewandte Künstlerin. Studienaufenthalte verbrachte sie u.a. in New York und auf Hawaii, ihre Werke sind regelmäßig in den bedeutenden Botanical Art Ausstellungen auf allen Kontinenten zu sehen. Im Forum Botanische Kunst stellte sie Aquarelle und Grafiken von Pflanzen und Insekten in der Ausstellung „Pflanzen & Co“ aus, gemeinsam präsentiert mit Original-Kupferstichen der Maria Sybilla Merian.

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