Horst Ziegler







Horst Ziegler ist Fotograf. Was ihn an der Pflanzenwelt fasziniert, ist der Prozess des Welkens. In seinem Projekt “Wunderkammer” wird der lebendige Ausdruck der gestikulierend welkenden Form der toten Materie gegenübergestellt. Die filigrane Struktur ist Merkmal der welkenden Pflanze, die massive Üppigkeit im Wachstum weicht hier der zarten Auflösung. An dieser Schwelle formieren sich Form und Inhalt neu. Horst Ziegler forscht an dieser Schnittstelle und schafft in seinen Objekten und fofografischen Verfremdungen eine “Natur neben der Natur”, die dem Betrachter ungekannte Sichtweisen eröffnen.
Wer Horst in seinem Atelier besucht, findet ihn zwischen der Ästhetik eines klassischen Fotolabors mit schwarzen Schränken und Mittelformatkameras, und einem Sammelsurium vertrockneter Blätter und Pflanzenstängel. Wie in einer naturwissenschaftlichen Sammlung bewahrt er die Fundstücke seiner Spaziergänge nach Arten geordnet in unzähligen Schubladen auf. Anfangs als Modelle seiner Schwarzweißfotografien, mittlerweile auch als Protagonisten seiner Pflanzenobjekte. Mit der Kunstfertigkeit eines Modellbauers fügt er die Samen, Schötchen oder Blätter mit verdünntem Holzleim zu filigranen Objekten zusammen, die gleichzeitig vertraut und fremd wirken.
Horst Zieglers Arbeiten wurden unter anderem in Kasteel Srijthagen (Holland), der Jesuitenkirche St. Alfons in Aachen und Schloss Porcia (Österreich) gezeigt.
Im Forum Botanische Kunst ist er seit der ersten Ausstellung regelmäßig vertreten, seine Objektkästen finden Sie außerdem in unserem Magazin.